Wer bestimmt den Sinn und den Inhalt von Prüfungen? Sind es immer allein die Prüfenden? Oder kann es im Wettbewerb zwischen Institutionen nicht auch der Prüfling sein? Ein Blick auf Prüfungstraditionen in Korea kann Aufschluss über Wissen im Wettbewerb bringen.
In Prozessen des institutionalisierten epistemischen Transfers sind Evaluationen des diskutierten Wissens besonders wichtig, insbesondere in Form von Prüfungen. Obwohl sich Prüfungskulturen regional unterscheiden, kann oftmals eine Rückkopplung zwischen den Evaluationssystemen und dem verhandelten Wissen selbst beobachtet werden. Letzteres bleibt mitnichten statisch, sondern erfährt, so unsere These, als Prüfungswissen einen Wandel, der bis zum Geltungsstatus der tradierten Texte des Kanons reichen kann. Ein vergleichender Blick auf die Prüfungspraktiken von Akademien in Europa, genauer im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts (siehe Teil II der Serie), und in Korea des 19. Jahrhunderts zeigt, welche Rolle „Wissen im Wettbewerb“ auf die Aushandlung von Geltungsansprüchen haben kann.
Sosu Sŏwŏn 紹修書院 – Die erste Akademie Koreas
Im Frühjahr des Jahres 1828 berief Direktor Kang Un (1773-1834) der koreanischen Sosu Akademie die erste der halbjährlichen öffentlichen Sitzungen der Akademie ein. Wie in allen anderen koreanischen Akademien und Schulen waren alle Mitglieder männlich. Frauen war der Zugang zu den Akademien teilweise explizit verwehrt. Als Thema für die gemeinsamen Vorlesungen des knapp zehntägigen Treffens vom Akademiemitgliedern und Gästen bestimmte Kang den kanonischen Text „Mitte und Maß (Zhongyong 中庸)“. Seine Wahl fiel nicht zufällig auf diesen konfuzianischen Klassiker, hatte er doch während der letzten Zusammenkünfte der Akademiegemeinschaft eine besorgniserregende Tendenz unter den Mitgliedern der Akademie ausgemacht. Insbesondere die jungen Teilnehmer, so hatte es Kang schon in seiner Abschlussrede der letzten Sitzung beklagt, hatten einen ungesunden Eifer beim Verfassen der Prüfungsgedichte an den Tag gelegt. Zwar war das Schreiben von Gedichten im traditionellen Stil und die anschließende Bewertung dieser durch lokale Amts- und Würdenträger ein fester Bestandteil der Akademiesitzungen, jedoch, so schien es Direktor Kang, ging es den Teilnehmern zuletzt weniger darum, ihren Charakter weiterzubilden als darum, ihre Fertigkeiten für die berüchtigten Staatsprüfungen zu stählen. Für die diesjährigen Vorlesungen sah er sich daher veranlasst, anhand von Vorträgen zum Inhalt von „Mitte und Maß“ noch einmal den Sinn und die Bedeutung des Lernens überhaupt, nämlich die Kultivierung des Selbst zur etwaigen Besserung der Welt, zu betonen.
Die Sosu Akademie konnte Mitte des 19. Jahrhunderts auf eine beispielhafte Ursprungsgeschichte zurückschauen. Gelegen im südöstlichen Teil der koreanischen Halbinsel am Fuße des Gebirges um den Sobaeksan, unweit der heutigen Stadt Yŏngju, wurde die Gründung der Akademie um 1543 durch den Gelehrten und damaligen Magistraten der Region Chu Sebung (1495-1554) vorangetrieben. Als erste konfuzianische Akademie in Korea orientierte sich die Akademie an älteren chinesischen Vorbildern. Obwohl die Sosu Akademie schon 1550, in Form einer Bücher-, Land- und Sklavenschenkung, offizielle Patronage durch den Staat erhielt, waren besonders die ersten Direktoren darauf bedacht, die unabhängige Stellung der Institution zu kräftigen. Hierbei wurde die Ablehnung des in den staatlichen Schulen praktizierten Lernens für die Staatsprüfungen, zumindest rhetorisch, raison d’être der Akademie. In Bezugnahme auf die neo-konfuzianische Lehre sollten die Akademiemitglieder einem an Karriere und persönlichem Wohlstand ausgerichteten und dementsprechend korrumpierenden System entsagen. In den Augen der Gründer der Akademie bedeutete eine solche Abkehr von opportunistischem Auswendiglernen des Prüfungswissens gleichzeitig eine Rückkehr zur Kultivierung von moralischer Integrität.
Ohne eine Anpassung der Lehre an Inhalte und Formen der Staatsprüfungen kamen keine Studenten an die Akademie
Für junge Studenten waren Teilnahme und Erfolg in den Staatsprüfungen nicht einfach nur ein verlockendes Ziel, sondern nahezu eine Verpflichtung, um den sozialen Stand ihre Familie zu halten bzw. anzuheben. So ergab sich für die Direktoren der Akademie früh ein grundsätzliches Dilemma – ohne Studenten war keine Verbreitung der eigenen Lehre und Ideale möglich, aber ohne eine Anpassung der Lehre an Inhalte und Formen der Staatsprüfungen kamen keine Studenten an die Akademie. Als Kompromiss bot die Akademie daher Prüfungsvorbereitung für die Staatsexamen an, allerdings anhand von Texten und Inhalten, die eng mit der ideologischen Ausrichtung der Akademie verbunden waren.
Die Mitglieder der Akademien gewannen ihre gemeinsame Identität aus der gemeinschaftlichen Verehrung eines oder mehrerer konfuzianischer Gelehrter im Schrein der Akademie, wobei nicht selten familiäre oder Meister-Schüler Beziehungen zu den verehrten Persönlichkeiten bestanden. Solche Gemeinschaften kümmerten sich um Finanzen und Instandhaltung der Akademie, nahmen aktiv an Ritualen in der Akademie teil, unterstützten die Versorgung der Studenten und setzten sich für die Interessen der Akademie bei der lokalen Administration ein.
Die Teilnehmer der Prüfungssitzungen dagegen suchten nach Anleitung bei ihren Vorbereitungen für die Staatsprüfungen. Angehende Prüflinge wanderten oft zwischen verschiedenen Institutionen, Veranstaltungen und informellen Treffen umher, um sich weitreichend auf die Prüfungen vorzubereiten. Dass die Akademie nützliche Preise für die Gewinner ihrer Gedichtprüfungen wie z.B. Bündel Schreibpapier und verschiedene Schreibutensilien anbot, war eine weitere Motivation für die Teilnehmer der Sitzungen.
Vorlesungen, Gedichte, Prüfungen und Rituale – Eine Akademiesitzung im Jahr 1826
Als die älteste koreanische Akademie bewahrte die Sosu Akademie zahlreiche Dokumente auf, welche ihre Unternehmungen, pädagogischer wie ökonomischer Natur, beschreiben. Darunter sind jedoch leider nur relativ wenige Dokumente, die die alltäglichen Abläufe in der Akademie dokumentieren, erhalten geblieben. Ein Cluster solcher Materialien aus dem frühen 19. Jahrhundert bezeugt am besten die Lehraktivitäten der Sosu Akademie. Am Ende der Vorlesungen, gemeinsamen Lesungen, Frage-und-Antwort-Runden, Umtrunk- und Bogenschießzeremonien stand letztlich auch immer eine Überprüfung des vermittelten Wissens durch mündliche und schriftliche Prüfungen. Auf Grundlage der Quellen, speziell der Dokumentation einer Sitzung aus dem Jahr 1826, lassen sich Organisation der Akademiesitzung und Ablauf des Prüfungsprozesses nachvollziehen.
Die ersten Schritte für die Durchführung der öffentlichen Akademiesitzungen wurden bereits Monate vor dem eigentlichen Beginn der Treffen getätigt. Nach Auswahl eines geeigneten Sitzungstermins verschickte die Akademie Rundbriefe an befreundete lokale Schulen und anderen Akademien mit einer Einladung zur Teilnahme. Parallel dazu wurde mit der wichtigen Auswahl der Prüfungskommission begonnen. Obwohl die Sosu Akademie eine hohe Reputation genoss, konnte die Teilnahme von berühmten Gelehrten und hohen Beamten in der Kommission das Prestige des Ereignisses, und damit auch die Anzahl der Teilnehmer, noch einmal deutlich erhöhen. In den Monaten vor der Sitzung Ende des Jahres 1826 häuften sich jedoch zahlreiche Komplikationen. Viele Gelehrte mussten ihre Teilnahme kurzfristig absagen, z.B. aufgrund von Krankheit, familiären Ritualen oder weil sie sich im Trauerjahr befanden. Außerdem kämpfte die Akademie mit logistischen Problemen, Lebensmittel und Erfrischungen für alle Teilnehmer bereitzustellen.
Trotz allem konnte die Sitzung, nach einer Terminverschiebung, mit knapp dreißig Teilnehmern beginnen. Nach den obligatorischen Eröffnungsriten, die eine kollektive Rezitation konfuzianischer Ermahnungen und das Verbeugen vor den Ahnentafeln früherer Gelehrter im Akademieschrein miteinschlossen, wurde die Sitzung eröffnet. Thema der Vorlesungen war das Werk „Essenz der Korrespondenzen von Meister Zhu (Chujasŏ chŏryo 朱子書節要)“, eine Sammlung ausgewählter Briefwechsel des chinesischen Gelehrten Zhu Xi (1130-1200), editiert von einem der ersten Direktoren der Sosu Akademie, Yi Hwang (1501-1570). Am zweiten Sitzungstag wurde im Anschluss an den Vortrag das Thema der ersten Gedichtprüfung, der Titel der am Vortag diskutierten Briefsammlung, bekannt gegeben. Mitglieder der Akademie, die an den Prüfungen teilnahmen, hatten nun eine halbe oder ganze Kerzenlänge Zeit, ein kurzes Gedicht sowie eine längere Reimprosa zu diesem Thema zu komponieren. Im Anschluss wurden ihre Werke von der Prüfungskommission bewertet, mit einem kritischen Kommentar versehen und ein Aushang mit den Ergebnissen angefertigt. Die nächsten Tage der Akademiesitzung folgten demselben Ablauf, wobei die Themen der Prüfungen täglich neu bestimmt wurden, sich aber direkt auf den Inhalt der Vorlesung bezogen.
Beide in der Sosu Akademie geprüften Gattungen waren ein fester Bestandteil der niederen und der hohen Beamtenprüfungen.
Beide in der Sosu Akademie geprüften Gattungen, Gedicht und Reimprosa, waren ein fester Bestandteil sowohl der niederen als auch der hohen Beamtenprüfungen. Ein Blick auf die Ergebnisse der Gedichtprüfungen aus dem Jahr 1826 zeigt, dass sich Evaluationssystem und Bewertungskriterien der Akademie direkt am System der Staatsprüfungen orientierten. Neben inhaltlichen Aspekten wurden die verfassten Werke nach formellen Kriterien, wie Versmaß, Reim, Töne und Parallelität bewertet, wobei für die Gedichte strengere Regeln galten als für die Reimprosa.
Der Vers eines Gedichts bestand meist aus sieben Zeichen und formte mit einem folgenden, parallelen Vers eine Strophe. Der Reim wurde auf ein aus dem Thematitel vorgegebenem Zeichen gebildet. Für die Prüfungen des zweiten Sitzungstages war dies das Zeichen für „Korrespondenz (sŏ 書)“ aus dem Titel des während der Vorlesung studierten Buches. Der Reim musste in jedem folgenden Vers immer wieder an derselben Zeichenstelle auftreten. Die verschiedenen Reimschemata wurden von den Prüflingen anhand von Reimtabellen auswendig gelernt. In Bezug auf die Tonalität der Zeichen waren beide Verse einer Strophe idealerweise in einem invertierten Muster von flachen und abfallenden oder ansteigenden Tönen komponiert, allerdings existierte hier große Flexibilität. Die Anzahl der Strophen war teilweise vorgegeben, teilweise frei, aber die Gedichte folgten einer grundsätzlichen Struktur von – Thema Aufriss – Thema Fortführung – verschiedene Metaphern (z.B. aus klassischen Quellen) – Rückkehr zum Thema – Ende. Auch in der Struktur gab es gewisse Freiheiten, Bestandteile zu überspringen oder an anderer Stelle einzufügen. Allgemein orientierten sich die Gedichte in Korea an Vorbildern aus der chinesischen Tang Dynastie, jedoch kam zu einem Wandel und es bildeten sich über einen Zeitraum von 500 Jahren gewisse Eigenheiten heraus.
Titel und Thema der Gedichte für die staatlichen Prüfungen waren meist Zitate aus kanonischen Klassikern, bekannten Gedichten oder Idiome. Verschiedene Gedichtsammlungen aus China und Korea waren Standardwerke für die Vorbereitung der Staatsexamina. Die Bewertung von Prüfungsgedichten fiel oftmals höher aus, wenn der Prüfling in der Lage war, Referenzen und Metaphern zu bekannten Gedichten oder Persönlichkeiten in seiner Komposition unterzubringen. Die Bewertungskriterien der Sosu Akademie wichen auch in diesem Punkt nicht von den Evaluationsmechanismen der Staatsprüfungen ab. Auffällig ist jedoch die Auswahl der Themen für die Gedichte in der Sosu Akademie. Während die Themen der Staatsprüfungen meist aus klassischen Quellen gewonnen wurden, bezeugt die Auswahl von Yi Hwangs „Essenz der Korrespondenzen von Meister Zhu“ die Zugehörigkeit der Sosu Akademie zu einer bestimmten koreanischen Denkschule. Die Hauptbegrifflichkeiten dieser Schule können in den Gedichten der Akademiemitglieder gefunden werden und hatten demnach auch Auswirkungen auf die Bewertung der Prüfungen.
Die Ergebnisse der Gedichtprüfungen im Jahr 1826 fielen ernüchternd für die Prüflinge aus. An den fünf Prüfungsterminen, jeweils zu Gedicht und Reimprosa, konnten von den knapp zwanzig aktiven Teilnehmern nur fünf jeweils nur einmal eine positive Bewertung erreichen. Die Prüfungen wurden nach drei Stufen, mit jeweils drei Unterstufen bewertet, wobei die komplette dritte Stufe schon als ungenügend galt. Darüber hinaus konnte ein Prüfling noch in eine Kategorie unter der dritten Stufe fallen, wenn das Gedicht gravierende formale Fehler enthielt. Trotz dessen riss das Interesse der Teilnehmer an den Akademiesitzungen nicht ab. Ein kurzer Blick auf das Teilnehmerfeld zeigt, dass einige wenige Prüflinge bereits die niederen Staatsprüfungen abgeschlossen hatten, die Mehrzahl aber aus Studenten der staatlichen Schulen bestand, die im Begriff waren, sich auf die Staatsprüfungen vorzubereiten.
Evaluationen und Autoritäten
Die Prüfungssitzungen der Akademien waren attraktiv für alle Studenten. Sie konnten nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten im Wettbewerb vor den etablierten und hervorragenden Gelehrten in der Prüfungskommission demonstrieren, sondern sie bekamen auch die Möglichkeit, Vorträge von eingeladenen Gelehrten zu hören. Die pädagogische Intention der gesamten Sitzungen ist leicht am Zeitrahmen zu erkennen: Vorträge und Prüfungen dauerten nicht mehr als fünf bis sechs Tage, genug um neue Ideen zu lernen, Fähigkeiten zu verbessern, Freundschaften herzustellen und Bekanntschaften mit den eingeladenen Persönlichkeiten aus der Hauptstadt zu entwickeln. Welchen Vorteil hatte jedoch die Sosu Akademie und ihre Administratoren von der Durchführung der Prüfungen, obwohl die Gründungsstatuten der Akademie die Prüfungen doch grundsätzlich ablehnten?
Ökonomische Notwendigkeiten bieten einen Erklärungsansatz. Wachsende Mitgliederzahlen, bessere Verbindungen in die Hauptstadt und stärkere lokale Anbindung sicherten das Fortbestehen der Akademie. Hauptsächlich für die Einbindung von Prüfungen in die Akademiesitzungen war jedoch die gesellschaftliche Rolle der Staatsprüfungen in Korea. Aufgrund ihrer meritokratischen Grundidee bildeten die staatlichen Beamtenprüfungen einen zentralen Stabilitätsfaktor des monarchischen Gesellschaftssystems auf der koreanischen Halbinsel. Privater Aufstieg und politische Teilhabe waren, zumindest theoretisch, an persönlichen Fleiß und Talent gebunden, wodurch potentieller Dissens integriert bzw. abgemildert wurde. Als Alternativen zur Teilnahme an den Prüfungen blieben entweder offene Rebellion oder der Gang in das Eremitentum.
Gleichzeitig waren die Staatsprüfungen keine monolithische, unwandelbare Institution.
Gleichzeitig waren die Staatsprüfungen keine monolithische, unwandelbare Institution. Ebenjene integrativen Kräfte des Prüfungssystems sorgten für einen langsamen, durchgängigen Wandel in akzeptierten Inhalten und Formen. Die Prüfungsdokumente der Sosu Akademie zeigen das Aufkommen solcher Veränderungen in latenten Kriterien, wie Originalität, Denkstil, intellektuelle Mode, Ausschlussmechanismen, aber auch in offensichtlicheren Bereichen wie Themen- und Quellenauswahl der Prüfungsthemen. So wurde aus der Autorität von Yi Hwangs „Essenz der Korrespondenzen von Meister Zhu“ in der Akademie und der Ausbildung ihrer Mitglieder in diesem Werk langfristig eine Autorität dieses Textes als Quelle in den Staatsprüfungen. Die Prüfungen der Akademie dokumentieren somit auch einen Einfluss der Akademie auf die staatlichen Prüfungen.
Für angehende Prüflinge war die Teilnahme an den Sitzungen der Akademie eine Möglichkeit neue Ideen und Ausdrucksformen vor einem Publikum zu testen, das häufig direkt mit der Durchführung und Bewertung der Staatsprüfungen verbunden war. Gleichzeitig bot das Zusammenkommen mit anderen Teilnehmer die Gelegenheit zum Austausch und Vergleich, obwohl letzteres nie Ziel der Akademiesitzungen war.
Die Ermahnungen von Direktor Kang aus dem Jahr 1828 können also durchaus als eine Art Rückbesinnung auf die, zumindest inhaltlichen, Gründungswerte der Sosu Akademie betrachtet werden, die weitere Durchführung von Prüfungssitzungen unter seiner Leitung bezeugen jedoch ebenso den Willen der Akademiemitglieder zur Teilhabe am gesellschaftlichen System Koreas. Die Akademie konnte sich nicht direkt der Autorität der in den Staatsprüfungen genutzten Wissensevaluationsformen entziehen, ohne ihre eigene Relevanz aufs Spiel zu setzen. Die Anpassung und Übernahme von offiziellen Formaten und formalen Kriterien der Prüfungsbewertung ermöglichte aber eine Einflussnahme auf das, in diesen Formaten, verhandelte Wissen und beförderten auf diese Art einen langsamen epistemischen Wandel.
Martin Gehlmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB koreanistischen Teilprojekt „Evaluationen von Wissen in konfuzianischen Akademien“.
Dieser Artikel ist der erste Beitrag der Serie Wissen im Wettbewerb.